les paradis artificiels

Sunday, January 28, 2007

Das Labyrinth der Einsamkeit

UNS ALLEN enthüllt sich, in einem bestimmten Moment, unsere Existenz als etwas Einzigartiges, nicht Übertragbares und Wunderbares. Fast immer findet diese Enthüllung in der Jugend statt. Die Entdeckung seiner selbst äussert sich in einem einsamen Sich-Kennenlernen; Zwischen der Aussenwelt und uns entsteht eine nicht greifbare, transparente Mauer: die unseres Bewusstseins. Kaum wurden wir geboren, kennen wir schon das Gefühl des Allenseins; aber Kinder wie Erwachsene können ihre Einsamkeit vergessen, sie verdrängen durch Spiel und Arbeit. Der Adoleszente hingegen, schwankend zwischen Kindheit und Jugend, verweilt einen Moment staunend vor den sich vor ihm auftuenden Reichtümern der Welt. Der Adoleszente wundert sich darüber, zu sein. Und dem Staunen folgt das Nachdenken: Über den Fluss seines Bewusstseins gebeugt fragt er sich, ob dieses Gesicht, das sich spiegelnd, noch verzerrt durch das Wasser, langsam Gestalt annimmt, wirklich das seine ist. Die Einzigartigkeit des Seins - noch pure Empfindung im Kind - wird zu Problem und Frage, zu interrogativem Bewusstsein.


aus: Octavio Paz, El laberinto de la soledad

Tuesday, January 23, 2007

Kaffeernte








Kaffeernte im Zapatistendorf San Andres La Laguna, Chiapas (Kaffe wird unter anderem in der Schweiz vertrieben, Café Rebeldia, Zürich; Reithalle, Bern)

Tuesday, January 16, 2007




Encuentro de los pueblos zapatistas con los pueblos del mundo

30. 12. 2006 - 2. 01. 2007

Treffen der Völker der Zapatisten mit den Völkern der Welt...
4 Tage lang intensiver Gedanken- und Ideenaustausch im abgeschirmten Oventik in den Bergen von Chiapas. 4 Tage lang Vorträge, Reden, Diskussionen über die Geschichte, die Ideale und die Ziele der Zapatisten - die ihr Antlitz verhüllen, um gesehen zu werden:
Die Befreiung der indigenen Völker von Chiapas und von Mexiko, die bis dahin in der Vergessenheit versunken waren und in menschenunwürdigen Verhältnissen lebten; die Erhaltung ihrer Kultur und ihrer Traditionen; Errichtung einer autonomen Regierung innerhalb des bestehenden Staates, eines eigenen Justizverfahren, eines eigenen Schulwesen; der nationale Kampf gegen das "mal gobierno", die schlechte Regierung, und der globale Kampf gegen Kapitalismus und Neoliberalismus.

La lucha sigue, der Kampf geht weiter, nicht bis zum Tod, nicht bis zum Sieg, sondern bis zu dem Augenblick, in dem die Lebenswege, die Wege des Kampfes zusammentreffen, in dem die Träume derer, die daran glauben, dass die Einheit all derjenigen, die eine lebendige Menschheit bevorzugen, Grenzen, Sprachen, Hautfarben, Kulturen, Geschlechter und Denkweisen überschreiten, Realität werden.

Para todos todo - in einer Welt, in der viele Welten Platz haben.